Neubau Wohnhaus in Essenheim
Zeitraum:
Januar 2015 bis September 2016
Leistungen:
Leistungsphasen 1 bis 8 der HOAI
In wunderschöner Südhanglage entstand ein maßgeschneidertes Haus für ein Paar.
Die charakteristische Grundstücksform und die landschaftlichen Qualitäten des Ortes waren Ausgangspunkte für die Platzierung des Neubauvolumens.
Beschreibung
Der lange, elegante Baukörper spannt sich zwischen dem höchsten und niedrigsten Punkt des Baugrundes so auf, dass er frei zwischen unbebaubarem Park und eigenem Garten liegt. Zum Norden verschließt sich das Volumen zur hangseitig gelegenen Nachbarbebauung. Richtung Süden, Osten und Westen öffnet sich der Bauköper und thematisiert mit seinen gezielt gesetzten Öffnungen die unbebaubaren Sichtachsen.
Trotz der baurechtlich vorgeschriebenen Bauweise nur eines Vollgeschosses, entwickeln sich vollwertige Grundrisse über alle drei Ebenen. Das untere Geschoss ragt im Mittel weniger als 1,40 aus dem Hang, der vordere Teil liegt komplett über der Erde. Das „Dreiviertel-Geschoss“ unter dem Dach wird durch die Platzierung eines Oberlichtbandes im Erschließungsbereich und dem damit verbundene Gewinn an Durchgangshöhe, vollwertig nutzbar. So konnte eine Schichtung von fein abgestuften Bereichen unterschiedlicher Intimität erreicht werden, die den Anforderungen der Bauherrschaft entspricht.
Auf der untersten Ebene liegt der Arbeitsbereich. In zentraler Lage betritt man hier auch das Gebäude über den großzügigen und hellen Eingang. Vom Licht wird man nach oben in das so genannte „Loft“ geleitet. Dieser Wohnbereich erstreckt sich über die komplette Grundfläche und reizt die Raumgröße bis auf das Maximum aus. Gegliedert wird er durch Küchenblock, Kamin und Treppe. Abgehoben vom Terrain verbindet sich dieser Raum über die Ausblicke mit der Landschaft, was den großzügigen Charakter nochmals bestärkt. Über die leichte Stahltreppe gelangt man zum oberen Geschoß, dem Ort der Entspannung. Fernab von standardisierter Grundrissgestaltung wurde hier ein Rückzugsort intimen Charakters gestaltet. Räumlich entwickelt sich der Grundriss um die eingestellten Volumen der Toilette, der Sauna und der Loggia.
Das Gebäude erhält seinen architektonischen Ausdruck über seine ungewöhnlich schlanke Volumetrie. In seiner Materialität nimmt es sich bewusst zurück. Das massive Sockelgeschoss (WU-Beton) und der aufgehende Holzbau (Holzständerkonstruktion) wurden einheitlich fein überputzt. Das flach geneigte Satteldach schließt das Volumen nach oben hin funktional mit einer „dünnen Platte“ ab.